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Woher kommt der Friede?

 

 

 

Sprecher 1
Habt ihr es auch gesehen,
dass die Fronten wieder stehen
und jeder zittert, bis es passiert,
bis die Spannung eskaliert?
Schon hört man sie Parolen schreien,
Hass geht um in ihren Reihen.
Man sieht sie wieder Fäuste ballen
und sieht sie ihre Waffen krallen
und wie sie ihre Fahnen schwenken
und Panzer auf das Schlachtfeld lenken!
 
Sprecher 2
Und seht ihr dort, die andre Macht?
Auch sie zieht wieder in die Schlacht
und will mit ihren scharfen Klingen
die Rebellen in die Knie zwingen.
Und drücken dröhnt es in den Ohren,
das Wirbeln kreisender Rotoren
der Flieger, die nur darauf warten
mit dem Luftangriff zu starten.
Journalisten beziehen die Posten
um zu berichten – vom Mittleren Osten.
 
Sprecher 3
Habt ihr nicht auch davon gehört?
Der Präsident hat jetzt erklärt,
dass hoffnungsvolle Diplomaten
mit den Friedensgesprächen starten.
Verhandlungen werden eingeleitet,
Lösungen werden vorbereitet!
Ich teile seine Zuversicht,
wenn er von dem Frieden spricht!
Wenn die Gespräche erst mal laufen,
sich Parteien zusammenraufen
zu Kompromissen tapfer nicken –
ließe sich doch manches flicken!
Und wenn die Waffen schließlich schweigen,
wird sich dann nicht Frieden zeigen?
Natürlich kann das etwas dauern,
denn Hass baut leider dicke Mauern.
Friede kommt nicht von jetzt auf gleich.
Ich ziehe folgenden Vergleich:
Stellt euch eine Landschaft vor
trostlos, hässlich, ein graues Moor
mit kahlem Gestrüpp und totem Geäst,
das alles düster scheinen lässt,
so ist der Krieg, so ist das Leid,
wie solch eine Gegend – so ist der Streit.
Stellt euch vor, wie dann ganz leise
auf geheimnisvolle Weise
weiße Flocken vom Himmel fallen,
in zauberhaften Schneekristallen.
Und jeder einzelne Kristall
glitzert hell in seinem Fall.
Und wenn der Schnee nun niederfährt,
hat jede Flocke ihren Wert.
Und wenn sie dann zu Boden treibt,
schmilzt die eine, die andre bleibt.
Und wenn sich dann auf dem Geäst
die erste Schneeschicht niederlässt,
dann wird es langsam, langsam weiß.
Und dieser Schnee bringt den Beweis:
Winzig kleine Flocken können
das, was wir erst hässlich nennen,
wie ein trostlos graues Moor,
verwandeln! Was wir zuvor
eine wüste, öde Gegend nennen
ist plötzlich nicht mehr zu erkennen!
Wie verzaubert strahlt sie nun!
Das ist es, was die Flocken tun.
 
Sprecher 1
Wenn ich dein Bild jetzt richtig deute,
ist jede Friedens-Tat, die Leute
ihrem eigenen Herz entlocken,
wie eine dieser weißen Flocken?
 
Sprecher 3
Genau! Jedes Wort, das den Streit schlichtet,
jedes Urteil, das richtig richtet,
jede Tat, die Frieden schafft
hat wie die Flocke eine Kraft.
Wo solche Taten zum Alltag werden,
wird endlich Frieden hier auf Erden.
 
Sprecher 2
Diese Metapher leuchtet ein!
Doch – kann DAS wahrer Friede sein?
 
Sprecher 3
Ich denke schon. Warum denn nicht?
 
Sprecher 2
Wenn der Hass dann wieder spricht,
wenn dann wieder Klingen blitzen,
sich Gemüter schnell erhitzen,
schmilzt die weiße Decke weg
und der ganze schwarze Dreck –
unterm Schnee zwar gut versteckt –
ist dann wieder aufgedeckt.
 
Sprecher 1
Zeigt uns das nicht die Geschichte?
Friede wird sehr schnell zunichte!
 
Sprecher 2
Unsere Bemühungen sind zwar wichtig.
Doch dein Vergleich, der zeigt ganz richtig:
Wie viel Schnee auch immer fällt –
das Moor bleibt Moor, das Feld bleibt Feld,
Gestrüpp Gestrüpp, der Ast bleibt Ast.
Das Grundproblem wird nicht erfasst!
Wie viel Anstrengung ich auch mache,
ich verändre nicht den Kern der Sache.
 
Sprecher 3
Meinst du? Dann lass hör’n –
was ist denn nun der wahre Kern?
 
Sprecher 2
Das Herz. Hier beginnt der Streit.
In uns entsteht der Hass, der Neid,
der Unfriede in uns wird um sich greifen.
Die Kriege im Irak, im Gaza-Streifen,
doch auch die uns besser bekannten
Streitereien mit Verwandten,
Nachbarn und Kollegen –
das alles kommt doch nur deswegen,
weil IN UNS der Friede fehlt.
Das ist es, was wirklich zählt.
 
Sprecher 3
Gut – aber wie kommen wir dahin?
Meintest du nicht grad vorhin,
dass, egal, was ich auch mache –
ich komm nicht an den Kern der Sache?

Sprecher 1
Ich glaube, ich hab es erfasst:
Mensch bleibt Mensch und Ast bleibt Ast,
das Moor bleibt Moor, sowie das Feld,
der Unfriede bleibt in dieser Welt.
Die Aussichten sind ziemlich trist.
 
Sprecher 3
Alles bleibt so, wie es ist?
 
Sprecher 2
Ein definitives Nein!
Denn hier setzt die Weihnachtsgeschichte ein.
Die Szene, in der der Vorhang fällt,
passiert auch hier auf dunklem Feld.
Dort saßen die Hirten und es war Nacht,
sie gaben auf die Herde acht.
Viel sahen sie freilich nicht,
das Feuer gab nur spärlich Licht –
doch plötzlich, hell, wie weiße Glut
umströmt sie eine Lichterflut!
Die Hirten waren völlig erschrocken;
der Himmel schickt mehr als weiße Flocken!
Vom Himmel kam auf jeden Fall
viel mehr als nur ein Schneekristall!
Es waren tausend Engelsheere,
die mächtig riefen: „Gott sei Ehre!
und Friede auf Erden!“ – Friede auf Erden…
Wenn Engel ausgesendet werden,
dann hat die Botschaft tiefen Sinn!
Friede kommt zur Erde hin,
die ihn so dringend nötig hat.
Hier findet dieses Wunder statt!
 
Sprecher 1
Ich frage mich aber, wie das geht.
Wie wird der Friede nun konkret?
 
Sprecher 2
Er wird konkret in einem Kind,
mit dem der Friede erst beginnt,
wie du gleich verstehen wirst:
Das Kind, das ist der Friedefürst!
Der Fürst des Friedens, Gott in Person,
Jesus, nun der Menschensohn.
Sein Reich, das nennt man Friedensreich;
friedlich, mächtig, beides zugleich.
 
Sprecher 3
Doch wo erlebt man diesen Frieden?
 
Sprecher 2
Das sagt die Bibel ganz entschieden:
Der Mensch, der diesem Jesus glaubt
und diesem Fürsten es erlaubt,
sein Leben völlig zu regieren,
den wird er zu dem Frieden führen.
Nur der Friedefürst allein
kann uns von dem Hass befrei‘n,
dem Streit, der ständig in uns nagt.
Und wenn dieser Jesus sagt:
„Friede, Friede sei mit euch!“ –
beginnt in uns sein Friedensreich!

 

 

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