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An Seine Majestät

 

Gott, wer bist du? – 
Kein Mensch, auch ich nicht, traut sich zu
Die Antwort darauf festzulegen.
Du bist unfassbar. Und deswegen
Würd sie dich letztlich reduzieren,
Wie gut wir sie auch formulieren.
Auch meine Antwort muss verblassen
Im Wunsch, dich völlig zu erfassen.
Und doch: Sie lässt uns nicht in Ruh,
Diese Frage: Wer bist du?

 


Dich fassen weder Raum noch Zeit,
In dir entspringt die Ewigkeit.
Du sprichst ins Nichts und schon entsteht
Die Welt, die dein Wort hält, und dreht
Sich ewig nur um dich. Die Hand
Des Töpfers strich gewandt das Land
Und formte herrliches Gelände:

Schluchten, Berge, Buchten, Strände.
Dein Fingerstrich, er hinterlässt
Den Grand Canyon, den Mount Everest
Und hinterlässt, was heute steht:

Ein Zeugnis deiner Majestät.


Du König der Unendlichkeit
Du kleidest dich in Herrlichkeit.
Der Glanz von deinem Angesicht
Entspricht weit mehr als allem Licht
Von den Milliarden Galaxien.
Und Engelsschaaren müssen knien.
Er thront über den Cherubim
Und Myriaden dienen ihm.


Der eine Gott und doch dreiteilig.
Du bist heilig, heilig, heilig,
Allgegenwärtig und allmächtig,
Allwissend, allliebend, hehr und prächtig,
Dass meine Vergleiche die Tiefe nur streifen:

Dein Wesen bleibt nicht zu begreifen.


Du bist Gott -
                       -  Und du kennst mich! 
Das lässt mich fragen: Wer bin ich?


Ich bin nur Staub
                       - Von dir gemacht.
Und ich bin schwach
                       - Von dir bewacht.
Und ich darf sein
                       - Weil es dich gibt.
Wer bin ich?
                       -
Von dir geliebt!


Herrlichkeit, du wirst dich zeigen.
Dich werd ich sehn. Und staunend schweigen.

 

 

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